Es gibt in Deutschland geschätzt rund 33.000 Insektenarten. Über die meisten davon liegen jedoch zu wenige bis keine Daten vor. Unter dem Motto „Zählen, was zählt“ startete der NABU daher vor einigen Jahren die erste bundesweite Insektenzählung, das Citizen-Science-Projekt „Insektensommer“.
Bei der jährlich stattfindenden Gemeinschaftaktion von NABU, LBV und naturgucker.de wird an jeweils zehn Tagen im Früh- und Hochsommer gezählt, und zwar im Juni und im August. Die genauen Termine finden sich jeweils unter www.insektensommer.de
Das Ziel der Aktion: auf die enorme Bedeutung der Insekten aufmerksam zu machen und für den Schutz dieser Tiergruppe zu sensibilisieren. Mitmachen kann jeder – und jedes Insekt zählt!
Egal ob Blattlaus, Fliege oder Schmetterling – gemeldet werden kann jeder Sechsbeiner. Auf 16 in Deutschland häufig vorkommende Arten soll aber besonders geachtet werden. Darunter sind vier Tagfalter (Admiral, Tagpfauenauge, Schwalbenschwanz, Kleiner Fuchs), drei Wildbienen (Ackerhummel, Steinhummel, Holzbiene), zwei Käfer (Asiatischer Marienkäfer, Sieben-Punkt-Marienkäfer) zwei Wanzen (Lederwanze, Streifenwanze), die Hainschwebfliege, die Florfliege, die Blutzikade und die Blaugrüne Mosaikjungfer als Libellenart sowie das Grüne Heupferd als Laubschrecke.
Der NABU engagiert sich seit Jahren für den Schutz der Insekten. Sie sind unverzichtbar für unser Ökosystem, tragen zur Vermehrung von Pflanzen sowie zur Fruchtbarkeit des Bodens bei. Studien zeigen, dass die Insekten in Deutschland deutlich zurückgehen. Intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden und die Ausräumung der Landschaft sind nur einige Gründe für den Insektenschwund.
Die Daten der Zählaktion Insektensommer werden in Zusammenarbeit mit der Plattform www.naturgucker.de erfasst. Die Ergebnisse werden vom NABU ausgewertet und jeweils zeitnah veröffentlicht.
Mehr Infos: www.insektensommer.de
Bei der Aktion sind Naturfans aufgerufen, an einem beliebigen Tag innerhalb der definierten Zeiträume eine Stunde lang die Sechsbeiner in ihrer Umgebung aufzuspüren, zu beobachten, zu zählen und online zu melden. Der optimale Tag, um viele Insekten zu sehen, ist sonnig, warm, trocken und windstill.
Beobachten kann man dabei fast überall: auf einer Wiese, in Park, Wald oder Feld, an Teichen, Bächen und Flüssen – und natürlich im Garten oder auf dem Balkon: Schon ein Blick in Blumentöpfe kann vielfältiges Leben offenbaren. Das Beobachtungsgebiet soll dabei nur einen Radius von etwa zehn Metern um den eigenen Standort umfassen.
Zu den Ergebnissen der Insektenzählungen geht es hier entlang >>>
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Hier ein immer noch aktuelles Video von 2018, das zeigt, wie eine Insekten-Zählaktion abläuft: